Syrien – der erste Klimakrieg?

Das ist sicherlich eine Übertreibung.

Aber es ist mehr als ein Körnchen Wahrheit darin.

Was wenige wissen: zwischen 2006 und 2011 litt Syrien unter einer schweren Dürre. Die New York Times schreibt (hier), dass diese eine Million Bauern in die Städte zwang, zusätzlich zu der Million Flüchtlinge aus dem Irak, die alle sich selbst überlassen blieben, mehr oder weniger verarmt und verbittert über den Staat.

Diese Erbitterung wäre auch so da gewesen, aber nicht so ausgeprägt. Als der arabische Frühling kam, waren viele nur zu bereit zur Rebellion. Dazu kommt, dass viele der umgebenden Mächte die eine oder andere Aufständischengruppe finanzieren und ihren Stellvertreterkrieg ausfechten lassen.

Das heißt, dass die Kausalbeziehung Trockenheit – Instabilität – Krieg nicht Eins-zu-Eins stimmt (das wird sie wohl nie tun), aber sie ist definitiv vorhanden.

Es gibt Simulationsergebnisse (siehe hier), nach denen die Mittelmeerregion sehr ernste Trockenheitsprobleme um 2060 haben wird. Die Statistik (siehe hier) zeigt, dass diese Vorhersage bereits durch einen messbaren Rückgang der Niederschläge untermauert wird (NOAA):

 

Microsoft Word - JCLID1100296_CoverSheet.doc
Veränderung der Winterniederschläge in der Periode seit 1971 gegenüber der seit 1902

 

Nachtrag: Siehe auch diesen ausgewogenen Artikel im Guardian: hier

 

Ein Gedanke zu “Syrien – der erste Klimakrieg?

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