Heftiger, wenn auch kurzer Streit mit einer Freundin.
„Ich will mit dem Coronazirkus nichts zu tun haben! Keine Impfung, keine Tests, höchstens Abstand, Lüftung, Masken dort wo es muss.“
Ich sehe hier zwei Mechanismen am Werk:
- Den Triumph der Selbstbehauptung gegen Anforderungen durch „die Anderen“. Ein „Nein!“ lässt uns uns meist besser fühlen als ein vernunftbegründetes, halb lästiges „Ja.“ Wenn ich mal jemandem etwas ablehne, bin ich für diesen Moment der/die der Stärkere, beweise meine Unabhängigkeit und komme in eine Art Hochgefühl. Das ist nicht per se etwas Schlechtes. Jeder von uns braucht das von Zeit zu Zeit, um zu fühlen, dass er/sie noch lebt, um uns Bewegungsfreiheit zu verschaffen. Dieser Mechanismus ist stärker bei Menschen, bei denen Dominanz und Selbstbehauptung ein zentraler Persönlichkeitsanteil ist – wie bei der besagten Freundin.
- Den Schutz eines inneren Bereichs des Wohlfühlens gegen die Gefühle von Bedrohung und Unsicherheit. Viele unserer Reaktionen auf vermeintliche Bedrohung sind übertrieben und gar nicht gerechtfertigt und wir tun gut daran, sie zu marginalisieren und unsere positiven Ziele und Bewegungen ins Zentrum zu stellen. Wenn ich die Bedrohung für „für mich und meine Umgebung unwichtig“ erkläre, was immer auch eine Entscheidung im Feld der bekannten Zusammenhänge ist, kann ich das ganze Ding an die Seite drücken und einen angstfreien Kern aufrechterhalten. Ich muss dann aber entgegenstehende Informationen aktiv ablehnen, um meine Entscheidung zu verteidigen.
Für mich selbst folgt daraus: Das Risiko, „auf’s falsche Pferd zu setzen“, ist für niemanden vermeidbar, auch für mich nicht.
Was aber für den Umgang mit Anderen, die andere Wert-Entscheidungen treffen? Meine Argumente vorbringen, die Risiken klar darstellen und ansonsten Distanz halten.
Eine Verweigerung von Zwang… Folge der politischen Entscheidungen und der gesellschaftl. Entwicklung. Meine Position: nicht diskutieren und irgendwas begründen – Die Gemeinsamkeiten leben 🧐 schwer genug.