Jemand hat mit kleinen Schablonen überraschende Bildchen auf die Hauswände in einer Nachbarstraße gesprüht.
Kunst
Lob des Tagebuchs
Sein Material mag banal sein, doch ist es immer real, die Bedingungen der Gefühle sind real, also relevant, die Genüsse sind wirklich erlebt, ebenso wie die Leiden. Die Zuneigung ist warm im Innern, auch die Dankberkeit, die Qual des Zweifels ist echt, die Details einer Szene sind erlebt. Alles hat die Füße auf dem Boden. … Lob des Tagebuchs weiterlesen
Es ist immer der Mensch dahinter
Man liest nicht ein Buch, man liest den Autor. Man betrachtet nicht ein Kunstwerk, man betrachtet den Künstler. Man hört nicht ein Stück, man hört den Komponisten und den Interpreten.
Strahle weiter, Diamant
Blick aus dem Fenster, in Gedanken... Hatte in Darwins "Reise eines Naturforschers um die Welt" gelesen und mir ausgemalt, wie es wohl damals gewesen war, auf der "Beagle", einem Schiff von kaum 30 m Länge, bevölkert mit 74 Männern. Dann im Radio eine Offenbarung: langgezogener schöner E-Orgelklang mit einem wehmütigen, abwartenden Thema orange darüber, selbstbewusst … Strahle weiter, Diamant weiterlesen
Der Traum des Orchester-Wesens
Ich nun wirklich kein Musikkenner. Hörte mir ein Stück von Gustav Mahler an. Mit einem Mal kam es mir vor, als würde ich das Orchester als ein einziges fremdes Wesen ansehen, das träumt, oder einem anderen Wesen etwas erzählt - berührend, dramatisch, von seinen Hoffnungen, seinem Schrecken, seiner Trauer, seinen Triumphen, seiner Liebe. Das war … Der Traum des Orchester-Wesens weiterlesen
Kunst als Genpool
Der Künstler / die Künstlerin erschafft Elemente von Traumsequenzen, die immer mehrdeutig sind. Der Betrachter / die Betrachterin speist dort seine / ihre eigenen emotionalen Inhalte ein, die durch das Kunstwerk einen Kontext erhalten und eine Veränderung durchlaufen können. So erschaffen Künstler einen Genpool an Sequenzen, der den Rezipienten - die in Wahrheit User sind … Kunst als Genpool weiterlesen
Mein liebstes Fickbild
Barend van Orley: "Neptun und Nymphe" wurde Anfang des 16. Jahrhunderts vom flämischen Meister Barend (oder auch Bernard) van Orley unter dem Titel "Neptun und Nymphe" gemalt. Eine solche Darstellung war für die damalige Zeit absolut haarsträubend, und nach dieser Quelle entging der Maler nur durch höhere Protektion der Todesstrafe. Die Szene spielt sich zwischen … Mein liebstes Fickbild weiterlesen
Eine Miniatur aus dem 6. Stock
Sah über I.'s Schulter den Ersten der beiden Brechtfilme auf Arte auf dem iPad. Die jungen Schauspieler von heute treffen den Ernst der realen Menschen von damals nicht, soviel Mühe sie sich auch geben. Man ist viel zu verbindlich dafür, zu zart. Ich verstand eine Menge durch diesen Film: die Stücke in ihrem Kontext der … Eine Miniatur aus dem 6. Stock weiterlesen
Da ist niemand mehr!
Die künstliche Intelligenz ist schon seit 40 Jahren im Gespräch. Neuronale Netze gibt es auch schon lange. Aber sie stehen nun an ihrem Durchbruch: sie beginnen, sich selbst ein Bild der Welt zu machen, oder immerhin des Teils der Welt, auf den sie angewandt werden. Die Maschinen spielen besser Schach und Go als wir, komponieren … Da ist niemand mehr! weiterlesen
Heimatkunde
Werkzeug, Beton, Regen. Kreuzberg, ehedem Arbeiter- und Fabrikbezirk, dann saniert, im Rahmen dessen Erinnerungen installiert, nach dem Motto: bedenke, das ist die Basis, der Grund auf dem alles hier geschieht.